Reverse Recruiting
Zwischen Kulturwandel und Digitalisierung stehen Unternehmen den Herausforderungen einer stetigen Veränderung gegenüber. Kein Wunder also, dass sich auch Recruitingprozesse immer wieder neu anpassen müssen. Eine Möglichkeit dazu, bietet der Reverse Recruiting Trend, der oft auch als “die Zukunft bei der Personalbeschaffung” gesehen wird! Wir geben Dir alle Einsteiger-Infos zum Thema Reverse Recruiting und verraten Dir, was hinter dem Trend steckt.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist Reverse Recruiting?
2. Unterschiede zum Active Sourcing
3. Reverse Recruiting richtig umsetzen
Was ist Reverse Recruiting?
Der Fachkräftemangel ist längst in vielen Branchen angekommen. Passende Kandidaten sind schwer zu finden, denn nicht zuletzt wird um sie regelrecht gekämpft im War for Talents. Aus diesem Grund nutzen Unternehmen Strategien wie Employer Branding, um auf Bewerber attraktiv zu wirken und ihr Arbeitgeberimage positiv zu beeinflussen. Inzwischen geht der Trend sogar dahin, dass sich der Arbeitgeber selbst beim Wunschkandidaten bewirbt – und genau an dieser Stelle sprechen wir von Reverse Recruiting.
Reverse Recruiting Definition
Reverse Recruiting bedeutet soviel wie: Bewerbungsverfahren umgekehrt. Nicht der Bewerber kommt zum Unternehmen, sondern das Unternehmen bewirbt sich selbst aktiv bei potenziellen neuen Mitarbeitern. Tatsächlich ist dieser Recruiting Trend sehr erfolgreich und vielversprechend. Mittels einer solchen Strategie sucht man gezielt nach geeigneten Kandidaten, um sie anschließend proaktiv zu kontaktieren. Diese können dann selbst entscheiden, ob das Jobangebot für sie interessant ist oder eben nicht.
Wo liegt der Unterschied zu Active Sourcing?
Selbst Kandidaten finden und zielgerichtet ansprechen? Auf den ersten Blick scheinen Active Sourcing und Reverse Recruiting so ziemlich dasselbe zu sein. Im Grunde genommen ist das nicht ganz falsch, denn bei beiden Methoden geht der erste Schritt vom Arbeitgeber aus. Trotzdem gibt es einen wesentlichen Unterschied. Beim Active Sourcing folgt nach wie vor ein regulärer Bewerbungsprozess, wo das Unternehmen die Entscheidung trifft.
Davon rückt das umgekehrte Recruiting ab und macht das Unternehmen zum Bewerber. Sprich, der Arbeitgeber stellt sich mit seiner »Bewerbungsmappe« vor. Es gibt mittlerweile auch eigene Plattformen, die sich auf dieses Prinzip spezialisiert haben. Dort legen Kandidaten ein Profil mit Werdegang, Fähigkeiten sowie ihren Wünschen in puncto Job und Arbeitgeber an und können sich von Unternehmen finden lassen. Ein Beispiel hierfür ist Instaffo.
Active Sourcing
Unternehmen
Kandidat:in
Bewerbung
Reverse Recruiting
Unternehmen
Kandidat:in
Bewerbung
Reverse Recruiting richtig umsetzen
Fachkräftemangel, demografischer Wandel & Co. machen die Personalbeschaffung in Zukunft bestimmt nicht leichter. Reverse Recruiting kann die Chancen, passende Kandidaten für sich zu gewinnen, deutlich steigern. Besonders jüngere Generationen, wie Generation Z, fühlen sich auf diese Weise angesprochen. Eigeninitiative lohnt sich, wenn man es richtig angeht!
Vorab wichtig: Bei der Kontaktaufnahme sollte man stets darauf achten, dass eine Einwilligung vorliegt. Mehr dazu lässt sich in den Richtlinien der DSGVO finden. Ausführlichere Infos, speziell für Recruiter, haben wir Dir in diesem Beitrag zusammengefasst:
Tipps für’s Reverse Recruiting
Der Recruiting Trend weist ähnliche Herausforderungen auf wie das Active Sourcing. Deshalb sollte man unbedingt einige wesentliche Dinge im Blick haben:
- Keine Standard-Mails verschicken, sondern individuell und persönlich kommunizieren!
- Sorgfältig sein. Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance!
- Das Anliegen klar und unkompliziert formulieren!
- Wording überprüfen, inklusive Rechtschreibung und Grammatik!
- Vorab-Recherche zu Kandidaten, um diese Kenntnisse für die Kommunikation zu nutzen!
Natürlich muss man dafür einiges an Zeit investieren. Doch letztendlich steht hier die Entscheidung: Unzählige Bewerbungen sichten oder gezielt mit potenziell passenden Kandidaten in Kontakt treten? Betrachtet man die aktuellen Umstände auf dem Jobmarkt, sollte man dem Reverse Recruiting auf jeden Fall eine Chance geben.