People Analytics
Dieser Tage heiẞt HR und Recruiting vor allem eines – digital Daten sammeln. Um diese Unmengen von Daten im Überblick zu behalten und auf einer tiefgreifenden Ebene für den Unternehmenserfolg nutzen zu können, braucht es eine neue Herangehensweise – People Analytics. Was genau dahinter steckt und welche Herausforderungen der Umgang mit sensiblen Daten birgt, zeigt der folgende Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
1. Was bedeutet People Analytics?
2. Wie funktioniert People Analytics?
3. Grundregeln zur Anwendung
4. Themenkomplex People Analytics
Was ist People Analytics?
Daten, Daten, Daten – Sie werden immer wichtiger, um Prozesse zu managen, Analysen zu starten und zielführende Schlüsse zu ziehen. Auch HR profitiert von Daten, beispielsweise beim Personalcontrolling. Dort wird die Entwicklung verschiedener Daten die Mitarbeiter betreffend dokumentiert. Es gibt heute aber noch eine weitaus komplexere Vorgehensweise, die über die reine Darstellung von Daten hinaus geht. Wir sprechen dann von People Analytics. Eine Form der Datenverarbeitung, die es erlaubt, komplexe Zusammenhänge bei Daten zu identifizieren und die Beeinflussung der Variablen zu bestimmen.
People Analytics Definition
» People Analytics umfasst die Analyse von Daten, die für das Personalwesen von Bedeutung sind und verbindet diese mit anderen Unternehmensdaten sowie Daten aus externen Quellen (bspw. Umfragen oder Statistiken).
» Die Grundlagen stammen aus Forschungsbereichen wie Psychologie, Verhaltenswissenschaft, Business Intelligence und Big Data.
» Eine der Hauptaufgaben: Es soll helfen, anhand von Daten und Zusammenhängen bestimmte Rückschlüsse zu ziehen. Dadurch werden Entscheidungen, die Mitarbeiter und das Unternehmen betreffen, hypothetisch, datengestützt und über gesicherte Informationen getroffen und weniger über die persönlichen Erfahrungen einzelner Individuen.
Wie funktioniert People Analytics?
People Analytics ist ein sehr komplexes Thema, welches der Mitwirkung verschiedener Abteilungen bedarf. Dazu gehören: Personalbereich, Management, interne Kommunikation, Marketing, Controlling und nicht zuletzt die IT. Zu Beginn wird eine konkrete Fragestellung vorgegeben, welche die Zusammenarbeit im Unternehmen betrifft. Diese Fragestellung wird dann über Methoden der Statistik im Unternehmen untersucht. Aus den Ergebnissen kann eine Hypothese erstellt werden, die anschließend durch das Management ergänzt wird. Aus den gewonnen Erkenntnissen erfolgt nun eine zielgerichtete Entscheidung. Folgende Ebenen können Gegenstand der Betrachtung sein:
Unternehmensebene
Teamebene
Abteilungsebene
Individualebene
People Analytics erweitert so die Rolle von HR um ein Vielfaches. Wo das Personalwesen bislang als Kostenstelle galt, entwickelt es sich nun zu einem echten Pfeiler des wirtschaftlichen Unternehmenserfolges (und das verdanken wir nicht nur PA). Über die datenbasierte Entscheidungsfindung können sowohl Produktivität, Performance, Geschäftsstrategie als auch die Mitarbeiterzufriedenheit positiv beeinflusst werden.
Fünf Grundregeln für People Analytics
Dennoch darf man bei alldem nicht vergessen, dass hinter den Daten Menschen stecken. Auẞerdem ist das Erheben, Sammeln und Verarbeiten von Daten kein rechtsfreier Raum. Wer People Analytics umsetzen möchte, sollte daher einige wichtige Grundregeln beachten:
Datenschutz
An erster Stelle steht der Schutz von Mitarbeiterdaten. Mitarbeiter haben immer ein Recht auf ihre persönlichen Daten und können diese auch nach Austritt aus dem jeweiligen Unternehmen mitnehmen. Des Weiteren gelten die Regeln der DSGVO. Das Thema Datenschutz sollte zudem stets klar und offen an alle Mitarbeiter kommuniziert werden.
Thema langsam angehen
Versucht im ersten Schritt bereits vorhandene Unternehmensdaten zu sammeln und zu analysieren. Es geht hierbei um das Verstehen klarer Zusammenhänge und das Finden von Anwendungsmöglichkeiten für Mitarbeiter und Unternehmen. Daraus werden erste Fragen formuliert, die dann später im Prozess untersucht werden.
Prozesse mit hoher Transparenz
Alle Mitarbeiter müssen immer über jeden Schritt informiert werden und wissen, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden. Andernfalls kann es schnell zu Skepsis und Unsicherheit kommen. Man sollte klar formulieren:
– Was wird bei der Datenerhebung untersucht
– Welche Daten werden benötigt und ausgewertet
– Welches Ziel verfolgt die Datenerhebung
– Wie werden die Ergebnisse verwendet
Ergebnisse für alle sichtbar machen
Bei der Anwendung von People Analytics geht es darum, die Organisation im Unternehmen zu verbessern. Darum sollte auch jeder sehen, welche Ergebnisse und Entscheidungen durch die Methodik zustande gekommen sind. Alle sollten also Zugang zu den Ergebnissen haben, damit sich das Unternehmen ganzheitlich weiterentwickeln kann.
Employee Experience besser gestalten
Nutzt die gewonnen Erkenntnisse, um die Employee Experience zu verbessern und gestaltet diese gemeinsam mit den Mitarbeitern. Ein PA-Konzept kann beispielsweise helfen, Mitarbeiterfeedback auszuwerten und zu interpretieren und so eine gute Feedbackkultur zu etablieren. Als Basis müssen dazu regelmäßige Befragungen der Mitarbeiter stattfinden.
People Analytics als komplexes Thema
Man merkt bereits bei der Einführung ins Thema – hier gibt es einiges zu lernen. Dieser Beitrag ist ein kleiner Einstieg in eine komplexe Prozesslandschaft. Heute haben wir Euch daher zunächst die Definition und die Grundlagen von People Analytics gezeigt. Wenn Ihr mehr Beiträge zu diesem Thema sehen möchtet, schreibt uns gerne oder teilt diesen Beitrag in Euren Netzwerken.